Am Abend und in der Nacht des 23. Juni kam es im Raum Biberach zu starken Gewittern mit bis zu 150l /m² Niederschlag. Auch in unserer Gegend fielen an diesem Tag 50-60 l/m².
In Folge dieser starken Niederschläge musste bereits in der Nacht auf den 24.Juni die Landstraße 259 am Ortseingang von Rißtissen auf Grund von abfließendem Oberflächenwasser halbseitig gesperrt werden.
Sorge bereitete den Einsatzkräften der Feuerwehr noch in der Nacht die stark gestiegene Riß beim Pegel Warthausen. Hier deutete sich ein 20jähriges Hochwasser an.
In enger Abstimmung mit der Feuerwehrführung in Ehingen, und den Erfahrungen des Hochwassers von 2010, wurde noch in der Nacht beschlossen das Kanalnetz durch Abpumpen des Wassers zu entlasten.
Es wurde befürchtet, dass die Riß im Laufe des Morgens zwischen Untersulmetingen und Rißtissen über die Ufer tritt und das Wasser dann über die Felder in Richtung Laupheimerstraße läuft und dort die Kanalisation füllt.
Alles trat so ein wie gedacht.
Zwar wurde im Morgengrauen der Rißdamm an einigen Vertiefungen noch mit Kies und Sandsäcken erhöht, dennoch lief viel Wasser breitflächig über den Damm in die angrenzenden Felder und von dort in Richtung Laupheimerstraße.
Ab 8.00 Uhr wurden erste Häuser in der Straße mit Sandsackdämmen geschützt.
Da der Pegel in Untersulmetingen immer noch leicht stieg war klar, dass noch viel Wasser Richtung Ortseingang laufen würde.
Es wurden weitere Pumpen organisiert um das Kanalnetz zu entlasten und die Gefahr von Druckwasser in den Häusern zu minimieren.
Das Wasser wurde immer mehr und bald schon füllte sich die Kreuzung Schloßstraße- Laupheimerstraße. Anschließend lief es in die Sulmetingerstraße und drohte dort Häuser zu überfluten.
Schnell wurden weitere Sandsackbarrieren entlang der Einfahrten aufgebaut.
Als das Wasser drohte die aufgeschichteten Dämme zu überlaufen, blieb als einzige Möglichkeit ein Loch in die Schlossmauer zu brechen um die Wassermassen gezielt und gedrosselt über das „Bächle” im Schlosspark Richtung Riß zu lenken.
Dieser Eingriff zeigte Wirkung und der Wasserstand an der Kreuzung stieg nun nicht mehr an.
Gegen Mittag begann der Pegel der Riß zu fallen. Es dauerte aber noch über 12 Stunden bis das Wasser im Kreuzungsbereich über die Kanalisation abgeflossen war.
Durch das Abpumpen des Kanalwassers konnte eine sich andeutende Überflutung der Rißstraße im Bereich der Donau Iller Bank klein gehalten werden und der Rückstau des Abwassers in die Häuser minimiert werden.
Insgesamt wurden rund 450.000m³ Wasser aus dem Kanal gepumpt.
Zur Veranschaulichung, das ist die Menge, wenn sie einen Fußballplatz 7 m hoch mit Wasser füllen.
Einen ganz herzlichen Dank den insgesamt 7 Landwirten und Lohnunternehmern für Ihren schnellen und ausdauernden Einsatz, der Schlimmeres verhinderte.
Dank auch an die Bevölkerung die uns während des über 24 Stündigen Einsatzes Bestens unterstützt hat.